Irgendwann merken Freunde und Familie, dass man Malzwhisky mag und ab dann hagelt es Glenfiddich zu jedem Geburtstag. Dann hat mir eine mitleidige Seele diesen 15-jährigen Solera geschenkt und er schmeckte mir prima. Eine ganz andere Liga, als der übliche, 12-jährige. Ich hatte ihn in bester Erinnerung und bestellte nun eine neue Flasche.

Ich hätte nicht überraschter sein können. Was ich nun bekommen habe, schmeckt sprittig und brutal nach Fass. Nix ist mit dem milden Geschmack von Früchten und Gewürzen, mit einer sanften Holznote. Kein Vanillearoma in der Nase. Kein Nussiger Abgang. Einfach nur holziger Sprit.

Ich trinke seit gut 30 Jahren Malts, aber das ist mir noch nie passiert. Es ist, als hätte man den guten, 15-jährigen Whisky durch einen frisch gebrannten ersetzt, bei dem ein Ast in der Maische war. Erklären kann ich es nicht. Natürlich kann sich Whisky verändern. Das trifft aber eher offene Flaschen zu. Originalverpackt kann so etwas eigentlich nicht passieren. War er zu lange zu warm gelagert? Oder zu frostig?

Interessant ist, dass es noch andere Rezensenten gibt, die ähnliches erfahren haben.
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Weihnachten lag eine weitere Flasche Solera für mich unter dem Tannenbaum. So hatte ich den direkten Vergleich. Tatsächlich entsprach die neue Flasche meiner guten Erinnerung und die oben beschriebene schmeckte noch übler.

Eine kurze Beschreibung dessen, wie es richtig ist:

In der Nase ist der Solera sehr fruchtig, mit deutlichen Honig- und Vanillearomen.

Auf der Zunge schmeckt er würzig holzig, dabei aber immer noch fruchtig süß.

Der Abgang ist "mittellang". Der Geschmack bleibt noch eine Weile haften und ein schönes Mandelaroma ist zu erkennen.

Im optimalen Zustand haben wir einen sehr milden und gefälligen Whisky, der vielen Gaumen schmecken sollte. Der Solera ist kein Spitzenwhisky, aber immerhin hochwertige Massenware. Massenware ist es! Glenfiddich haut bei jedem Brennvorgang fast 100.000 l aus den Brennblasen und kommt im Jahr auf gut 10.000.000l.